der Bunker-Kundschafter   

 

 

Bunker und Anlagen der Deutschen  Seekriegs-Marine

Hier in der Nähe von Bernau b. Berlin, 2,5 Km südöstlich von Lanke, einen verträumten Ort am Obersee wo sich die Funkstelle mit Fernmeldeschule der deutschen Kriegsmarine befand sollte ab 1943 eine Leitstelle  zur Führung des Funkverkehrs mit den deutschen U-Booten auf den Weltmeeren entstehen. Die Anlage bestand aus drei großen Bunkern von denen 2 zur Erfüllung der  Beschlüsse des Potsdamer Abkommens gesprengt werden mußten. Es handelte sich dabei um zwei Hochbunker die total zerstört wurden. Zuerst als Funkempfangsstelle eingerichtet war wurde sie später zur Leitstelle " Koralle " des BdU Karl Dönitz . Dafür wurden von den Bauern bzw. Organisationen  54 ha Fläche durch die Deutsche Wehrmacht beschlagnahmt . 1939 erfolgte die Einzäunung des gesamten Objektes. Die Anlage "Koralle" wurde mit, zu damaliger Zeit modernsten technischen Einrichtungen, die in riesenhaften Bunkern untergebracht waren, ausgestattet. Insgesamt war das Hauptquartier  für eine Mannschaftsbelegung von bis zu 1000 Personen ausgelegt. Im Umland von Berlin, zwischen Bernau u. Eberswalde gelegen, hatte man von hier aus eine optimale Empfangs und Sendestation für die Kommunikation mit allen Deutschen Kriegsschiffen auf hoher See. Von hier wurde ein Großteil der Nachrichten für die Deutschen U-Boote verfasst, die dann direkt über den Stützpunkt Lorient an der französischen Atlantikküste, die U-Boote in den Kampfgebieten erreichten.  Massive Bunker wurden an Zahl der 3 errichtet.  2 oberirdisch sowie 1 unterirdischer , der als eigentlicher Fernmeldebunker 2 Stockwerke in der Tiefe besaß. Die Behauptung, es lägen noch zwei weitere Stockwerke in der Tiefe kann nicht bestätigt werden. Letzte bauliche Untersuchungen ergaben, daß die Bauausführung des gesamten unterirdischen Bunkers in der Frage des Einsatzes von Material sowie Wandstärken sicht recht bescheiden darstellt. Die Netto-Grundfläche des Bunkers beträgt ca. 860m², wobei man noch die raumaufteilenden  Innenwände abrechnen muß. Der BdU, Karl Dönitz  verbrachte  als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine nach 1943 die längste Zeit in dieser abgeschiedenen Befehlsstelle. Die Anlage "Koralle" wurde im April 1945 aufgegeben. Der Stab um dem BdÛ wurde in der Nacht vom 21.04. - 22.04.1945 nach Plön (Schleswig  - Holstein ) u. 8 Tage später nach Flensburg verlegt. Weiterhin war im zuge der Alliierten Luftangriffe auf Berlin am 22. bzw. 23.11.1943 das Kommandogebäude der Deutschen Kriegsmarine, am Tirpitzufer  gelegen, zerstört worden. Dadurch mußte aus diesem Bereich der größte Teil des Führungsstabes des OKM nach Eberswalde, der Ausweichstelle " Bismarck " verlegt werden. Hier in der Kaserne des "Schützenregiments 3", das ja bei Beginn des Weltkrieges zur Panzergrenadierkaserne umfunktioniert wurde konnte man noch in Ruhe seine Aufgaben erfüllen. Dieses Quartier wurde dann wieder auf Grund der drohenden Kriegs - Niederlage im Februar 1945 geräumt und nach Schleswig Holstein verlegt. Die Anlage Koralle beendete  verlassen ihren " Dienst " am 21.04.1945 durch die Sprengung der Funksendemasten, der Sendeanlagen sowie des Funkempfangsgebäudes. Die Bunkeretagen wurden durch Handgranateneinwürfe unbetretbar gemacht. Das Notstromaggregat hat man durch erhöhte Betriebstemperatur Festlaufen lassen und wurde dadurch unbrauchbar. Nach Kriegsende wurde, wie schon erwähnt, hier durch die russischen "Sieger" die gesamte Anlage in Beschlag genommen. Die Sowjets bauten den ehemaligen Fernmeldebunker der Deutschen Marine in den Jahren des kalten Krieges zu einem, mit sehr empfindlicher  Mess und Steuerungstechnik ausgerüsteten Bunker, aus. Diese geheime Technik soll wohl zum Abschuß von Raketen notwendig bzw. erforderlich gewesen sein. Die Raketentruppen waren ja ebenfalls ganz in der Nähe stationiert gewesen. Heute ist der Bunker aus dem Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Spekulative Berichte einiger Zeitungsschreiber konnten keine neuen Erkenntnisse vermitteln. Bis auf das Treiben der Bereitschaftspolizei aus Basdorf, die hier noch fleißig übt, tut sich auf dem gesamten Gelände sehr wenig.

Das ehemalige Schützenregiment 3 in Eberswalde ist noch heute mit seinen Gebäuden präsent. Hier wurden das von Koralle ausgelagerte Mobiliar sowie die Dienstunterlagen   zur  Ausweichstelle " Bismarck " gebracht. Zu finden ist davon heute nichts mehr. Auch direkte Informationen, die den allg. Dienstbetrieb schildern liegen mir nicht vor. Das untere linke Bild zeigt die heutige Situation. Die Gebäude werden nach und nach zu einem Behördenzentrum für die Stadt bzw. für zu etablierende Landesbehörden ausgebaut. Im  Bild rechts ist der damalige  Eingangsbereich sowie das Stabsgebäude zu sehen. Die Nachnutzer der Wehrmacht ( Russische Besatzer ) haben hier alles über Jahrzehnte hinweg, insgesamt der Verwahrlosung preisgegeben. Die Nachwendezeit sowie unklare Nutzungskonzepte haben hier lange Zeit die Liegenschaft weiter verkommen lassen. Dies ändert sich jetzt nun zum Wohle der Stadt Eberswalde und ihrer Bürger.

 Eberswalde, " Schützenregiment 3" , heute und damals....
Seit dem Jahre 2003 wurde das gesamte Areal des ehemaligen Schützenregimentes 3 für den Eigenheimbau bzw. die Kasernen umfunktioniert zu Ämtern des     Landes bzw. zu Verwaltungsgebäuden der Polizei hergerichtet. Es ist also wenig von der geschichtlichen Situation übrig.

  

 Gesprengter Lagezimmer-Bunker der Anlage " Koralle " mit Flak - Stellung auf dem Dach,              überdachter Haupteingang  des Tiefbunkers sowie gesprengter Hochbunker

                                                                                 

Den Eingang zum eigentlichen Tiefbunker " Koralle "  der auf den 2 Etagen noch sehr gut erhalten ist, hat man mit einer " Baracke " überbaut. Diese verbirgt die zentnerschwere halbkugelförmige, aus Stahlbeton gefertigten Schutzhaube. Da hier, bevor die neue Nutzung durch die Russen denkbar werden konnte, erst einmal das eingelaufene Grundwasser abgepumt werden musste, hat man Anfang der 60iger Jahre an den Folgen eigener " Sprengwut " zu leiden. Denn sie selbst hatten im Untergeschoss des Bunkers eine Sprengung durchgeführt, die die Außenwand beschädigte. Man hat zwar später dann versucht diese Beschädigung mit Beton zu verfüllen womit man allerdings nicht viel Erfolg hatte. Das Grundwasser der Umgebung suchte sich immer wieder einen neuen Weg ins Innere des Bunkers. war eine Die 2 Etagen sind wohl am Ende des Krieges weggesprengt worden und versperrten damit den Eingang zum unteren Bereich des Bunkers. Die Russischen  Sieger  haben als Nachnutzer von " Koralle " im unteren Etagenbereich eine Nachrichtenzentrale eingebaut. So wie in Falkenhagen hatten sie damit optimale Kommunikationsmöglichkeiten in einem fundamentalen Bunker. Nach dem Abzug aus der ehemaligen DDR wurde alles was nicht " niet und nagelfest " war mitgenommen. Am 20.02.1992 veröffentlichte die Märkische Oderzeitung einige Fotos mit dazugehörigen  Artikel unter " Abstieg zum Dönitzbunker ".

Hier war wohl vor den russischen Nutzern,  das " Herz der Nachrichtentechnik ", von " Koralle " untergebracht.

 

 

Hausherr der Anlage " Koralle ", Karl Dönitz, Befehlshaber der U - Boote  ( BdU )

 
        
K.D >>> In einem Funkspruch an seine " Männer auf See "   hat er den Kampf für beendet erklärt. <<<<

Karl Dönitz hat bis zum Schluß seinem Führer die Gefolgschaft gehalten. In vielen Reden hat er besonders sine U-Bootsmannen zum " Durchhalten " bis zum bitteren Ende aufgerufen. Er hatte längst  erkannt das ein Sieg in der Atlantikschlacht nicht mehr zu erreichen  war. Er schickte weiter seine  " Grauen Wölfe " auf See hinaus die längst nicht mehr eine Kampftruppe mit siegesgewohnten Erfolgen, wie am Anfang des Krieges, waren. Sie waren die gejagten und hatten längst keine Chance mehr der Übermacht an Technik der Alliierten stand zu halten. Viele Kameraden mussten auf Grund dieser  Haltung des Befehlshabers der U-Boote auf See ihr Leben lassen. ( Siehe Kriegerdenkmale )

Karte  zum Standort zum Bunker " Koralle "

 

Die Zufahrt zu Kommandobunker " Koralle " ist von der Autobahnabfahrt A11 Lanke,  in Richtg Stettin - Berlin ( A11 ), zu empfehlen. Dann durch den Ort Lanke in Rtg. Bernau fahren. Vom  Ortsausgang Lanke sind es ca. 1 Km, bis die Einfahrt, heute zwar schon bedeutend kleiner durch verwachsene Natur eingeengt, zu erkennen  ist. Im Wald sind vorher links noch Betonreste von Bauwerken zu erkennen. Hier dann links Einbiegen. Der Bunker ist in dem Areal sehr leicht zu finden. Auf dem Sandweg bleibend geht es zur ehemaligen " Dönitz Villa  Bergauf ", die heute wieder zu den Hoffnungstaler Anstalten gehört und als Heim für die schwächeren unserer Gesellschaft genutzt wird . An sonsten braucht man sich im Gelände nur umsehen und mit offenen Augen nach den Relikten der Wehrmachtsbauten zu suchen. Das Gelände des  Tiefbunkers  ist extra eingezäunt. 2 Durchlasstore bilden den Eingang die eigentlich wohl immer verschlossen sind. In den Bildern unten ist der Zustand der damaligen " Dönitz Villa " zu sehen. Der Zustand des Hauses ist wohl recht ordentlich. Wie schon ausgeführt gehört das Anwesen wieder den ursprünglichen Besitzern. Der Gesamtbereich des Geländes " Koralle " wird wohl in staatl. Händen bleiben. Zu groß wird wohl die Altlastensanierung der Geländeflächen ausfallen, die in Kosten immens ausfallen dürfte. 

Villa " Dönitz  Bergauf "   heute

      

So wie hier in Lanke die Funk - Verbindung zwischen Berlin und den U-Booten gehalten wurde waren es aber auch noch andere Standorte, die vor allem bei der Organisation zur Bekämpfung der Geleitzüge eine entscheidene Rolle im WK 2 spielten. So war vor allem Lorient an der Französischen Atlantikküste (Bretagne) mit seinen stark ausgebauten U-Bootbunkern, der Leitpfosten für die Deutschen U-Bootflotillen. Auch Bölkendorf bei Angermünde bzw. Herzsprung bildete in der Nachrichtenverbindung des Marinenachrichtendienstes ein wichtiges  Zwischenglied zu den  Deutschen U-Booten. Leider wurde auch dieser Bunker zuerst von der russischen Siegern gesprengt und nach der Wende von der Bundeswehr vollständig dem  Erdboden gleich Geschliffen. Hier zu dieser Anlage bildete eine in ihrer Funktion einmalige Funkantenne, die nach außen hin sichtbarste Besonderheit. In einem tiefen Schacht installiert konnte diese ein und ausgefahren werden. Bei meiner Besichtigung war nur noch der Schacht zu finden. Von dort aus soll ein unterirdischer Gang zum eigentlichen Bunker geführt haben. Dies bestätigte sich auch da dies mir von Jugendlichen, die nach ihrer Aussage dort schon durchgeklettert sind. Insgesamt war vor dem vollständigen Schleifen des Bunkers wenig über die Aufgabe sowie des Aufbaues der Anlage zu erfahren. Auch scheute wohl die zuständige Landesregierung das genaue Erforschen der Anlage. Es ranken sich Gerüchte das der Bunker auch sehr tief in die Erde gebaut wurde. Es war natürlich schwer, auf Grund der eingestürzten Betondecke an den unteren Bereich heranzukommen. Das letzte was man hörte war ein sehr lauter " Knall ", der in den Nachtstunden im Frühjahr 1994 zu hören war. Die Ursache dazu wurde nie richtig geklärt. Heute ist vom einstigen Bunker in Bölkendorf nichts mehr zu sehen. Eine alte abgedeckte Mülldeponie bzw. durch die Natur verwachsenes Gelände lässt nur erahnen, daß Bölkendorf weit über die Grenzen des Landes als Standort der damaligen  Deutschen Kriegsmarine bekannt war.

Standort des Marine-Funk Bunkers Bölkendorf / Angermünde
                                

 

 

Wünsdorf

Kurfürst

Führerbunker - Berlin