der Bunker-Kundschafter   

 

                                                  Der U-Bootkrieg im Atlantik

                                                   >>Erich Raeder<<                                                                                                                                                                                                                                   >>> Karl Dönitz <<<

                                      E.R                                                                                                                                                      K.D                

Am 3. September 1939 verfügte die deutsche U-Boot-Waffe insgesamt über über nur etwa 57 Boote. Davon waren ungefähr 23 von ihnen überhaupt nur Atlantiktauglich. Denn hier sollte sich ja überhaupt der Kampf gegen England und derer wirtschaftlichen Versorgung aus den USA abspielen. Weiterhin waren einige Boote überhaupt nicht fronttauglich. An eine erfolgreiche Rudeltaktik war mit den wenigen Booten, die zu Verfügung standen überhaupt nicht zu Denken. Hinzu kam die noch untaugliche Nachrichtentechnik die die Kommunikation zu den Befehlsständen an Land schwierig machte. Dadurch war eine Fernführung der Boote, die ja auf Informationen bzw. Koordinaten für die Kampfführung angewiesen waren überhaupt nicht möglich. Die Anfänge des U-Bootkrieges waren durch Faire und ritterliche Einstellungen der Bootsmannschaften gekennzeichnet. Es war nicht der Mensch das Ziel der Zerstörung und Vernichtung sondern das feindliche oder in feindlichen Diensten fahrende Schiff. Zunächst wurde der  U-Bootkrieg nach Prisenordnung geführt. So wurde vor jeder Versenkung der Besatzung die Möglichkeit gegeben sich auszubooten. Man hat dann sogar den Gegner per Funk die Koordinaten der Versenkung bzw. den Standort der sich im Rettungsboot befindlichen Mannschaft gegeben. Zusätzlich wurde alles getan diesen Leuten Hilfe  evtl. durch das herbeirufen anderer Schiffe die Rettung zu ermöglichen. So retteten die  Deutschen U-Bootbesatzungen am Anfang des Krieges wo und wann sie nur konnten. Es ging einzig allein darum den Schiffsraum zu versenken. dabei waren allerdings die Anfangserfolge der U-Bootwaffe nicht sehr überzeugend. Weiterhin sollte ein Ereignis die deutschen U-Bootsmänner in " Verruf " bringen und sie der Barbarei anklagen. Es war die Versenkung des britischen Passagierdampfer " Athenia ", der ohne Beleuchtung bzw. anderer Navigationsleuchten auf See unterwegs war. U-30 unter dem Kapitän  Julius Lemp torpedierte das Schiff in der Annahme das es sich um einen Hilfskreuzer handelt. Dies war nun ein willkommener Anlaß des " Feindes "die Deutschen U-Boote ohne " Gnade " zu Jagen. Man hatte sich wie zu der Zeit im ersten Weltkrieg in der Versorgung Englands auf das bewährte " Geleitzugssystem " geeinigt. Auf dem amerikanischen Nordkontinent wurden die Konvois  von einer großen Anzahl an Schiffstransporter zusammengestellt und im relativ geringen Marschtempo über den " Großen Teich " nach England oder Murmansk in Bewegung gesetzt. Dabei natürlich eskortiert von Zerstörern anderen Eskorteeinheiten. Damit war es äußerst schwierig für die Deutschen U-Boote hier in die gesicherten Geleitzüge einzudringen. Trotzdem hatte man einige Große Erfolge aus der Sicht des FDU ( Führer der U-Boote, Karl Dönitz ) die den Gegner nicht unbeeindruckt ließen. Insgesamt hatte man aber mit den eingesetzten Torpedos auf den Deutschen U-Booten wenig Glück. Da sie einen Magnetzünder besaßen und dieser zu oft nicht funktionierte waren die Fehlschläge bei entsprechenden Angriffen dementsprechend. Erich Raeder, Großadmiral und Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, bezeichnete das nicht in den griff zu bekommende Torpedoproblem als " nationales Unglück ". Ab dem 30. August 1940, zuvor war von der Deutschen Seekriegsführung die totale Blockade der britischen Inseln erklärt worden, erfolgte die erste erfolgreiche U-Bootoperation nach der Rudeltaktik. Durch die operativ erhöhte Einsatzgeschwindigkeit, die ja nach der Besetzung Frankreichs aus den Häfen der französischen Atlantikküste wesentlich schneller erfolgen konnte war damit gesichert, wieder  erfolgreich sein zu können. Mit der Zeit konnte der Bau von Neuen U-Booten forciert werden. Gleichfalls wurde die Einfahrzeit dieser Boote bis zu ihrer Indienststellung optimal verkürzt werden. Dem FDU standen damit nun weitaus mehr Boote zu Kampfeinsätzen zu Verfügung als Anfang 1939. Die Rudeltaktik, die ja erfolgreich eingesetzt wurde spielte sich ein. Gleichsam resultierte daraus die Einrichtung von eine Art U-Boot Stützpunkt im Meer, wo auf  bestimmte Operationsgebiete  des Meeres  mehrere U-Boote positioniert wurden. Dönitz meinte, 100 U-Boote im Operationsgebiet und davon 30 an einem Konvoi, daß wäre ein Erfolg bei dem nicht ein Schiff entkommen wäre. Zwischenzeitlich änderte sich die Kriegslage entscheidend zu Gunsten der Alliierten Seestreitkräfte. Ab 1943 wurde der Oberbefehlshaber der Deutschen Kriegsmarine auf eigenen Wunsch seines Amtes entbunden. Nachfolger wurde nun Karl Dönitz, der die U-Bootwaffe in stärkeren Maße förderte als sein Vorgänger. Er setzte nun konsequent auf die U-Boote die im Atlantikkrieg den Sieg bringen sollten. Dabei hat er die immensen Verluste von Booten zu verantworten, die die Alliierten durch entsprechende, für Dönitz unbekannte Technik, erreichten. Man erfand das " Astic " und das Radar. Eine entscheidende Waffe die die U-Boote sichtbar machten. Selbst die Deutschen " Asse " unter den U-Bootkommandanten mussten nun Federn lassen. Prien, Schepke, Topp,  Kretschmar usw. gehörten nun zu den Verlierern im Kampf " Schiff gegen Schiff ". Der U-Bootkrieg sollte sich weiter verschärfen was tausenden Seeleuten, auf beiden Seiten der Front, das Leben kosten sollte. Dönitz selbst hielt an der Taktik fest, wobei die Schlacht im Atlantik schon längst als verloren galt.

  Passagierdampfer " Athenia "

      

 

 U-Boot Basen an der  Atlantikküste

Nach den erfolgreichen Westfeldzug  der Wehrmacht brachte dies auch die Deutschen U-Boote näher an die Ziele der zu bekämpfenden Geleitzüge für England heran. Lorient, Brest und Saint-Nazaire  wurden zu den  wichtigste U-Bootstützpunkten für die Flotillen der Deutschen Marine ausgebaut.  Riesige Bunker für die U-Boote wurden durch Französische und Spanische Bauarbeiter in kürzester Bauzeit aus den Boden "gestampft". Dadurch war die Reparatur und Versorgung der U-Boote unter ein schützendes Dach möglich. Die Kosten waren für den U-Bootbunker in Lorient mit 400 Mill. Reichsmark beziffert worden.
( Bunker ) , in denen Reparaturen sowie die Ausrüstung der U-Boote für die sog. "Feindfahrten" erfolgte, verschlang ca. 400 Mill. Reichsmark.
 

Von hier aus war der Weg offen für das "stören" der Geleitzüge, die für die Aufrechterhaltung der Wirtschaft Englands immens wichtig waren. In Halifax ( Canada wurden diese zusammengestellt und bis zur Mitte des Atlantiks durch amerikanische Schiffe geschützt, und dann  durch schützende englische Schiffe übernommen. Hier in diesen Bereich des Nordatlantik war das Kampfgebiet der Deutschen U-Boote. Um möglichst per Funk optimale Verständigung zu haben hat  Karl Dönitz vor den Toren von Lorient aus sein Hauptquartier geführt. 
Der Standort dieses Befehlstandes war unmittelbar, wenige Kilometer vom größten Deutschen U-Bootstützpunkt Lorient entfernt, auf einer kleinen Halbinsel mit dem Namen " Kernevel". Durch die  beschlagnahme  dreier Villen fand hier Dönitz die besten Arbeitsbedingen vor, die für Leitung des U-Bootkampfes notwendig waren. Hier konnte die Admiralität ihre Lagebesprechungen im entsprechenden Rahmen durchführen. Die U-Boot Bunker vor der Hafenstadt Lorient, die gegründet durch Ludwig den 13. , schon immer militärische Bedeutung im Kampf gegen England hatte, war zu Zeiten der Wehrmacht ein optimaler Stützpunkt für Deutsche U-Boote.  Karl Dönitz empfing hier  in den " Glanzzeiten " der Erfolge seiner U-Boote  die zurückkehrenden  "Asse"  Prien, Kretschmer, Schepke usw. "persönlich" an den Kaimauern der U-Bootbunker.

Befehlsstand des B.D.U. / Kernevel - Lorient                  Haupteingang zum Befehlsstand in der Villa

           

Großadmiral Dönitz verbrachte hier in Kernevel eine lange Zeit seines Einsatzes, da er hier die besten  Möglichkeiten zur Führung der U-Boote hatte. Hier waren die Fernmeldetechnischen Anlagen vorhanden, die ihm die Möglichkeit gaben, jederzeit mit den U-Booten in Kontakt zu treten. Alle Nachrichten liefen hier zusammen und wurden von seinen Mitarbeitern des Stabes entsprechend bearbeitet. Der Befehlsstand war in der gesamten Zeit des Krieges ständig besetzt.
In der Dokumentation des TV - Senders  NDR 3 "
....fahren gegen Engeland " schildert Kptltn.  Hans Meckel den U-Boot Einsatz  gegen die Geleitzüge im ehemaligen Kartenraum des Befehlsstandes. Hans Meckel gehörte damals zum Stab des B.d.U. und war einer der ständig Anwesenden im Befehlsstand. Er selbst nahm teil an allen Entscheidungen des damaligen Seekrieges. In seinen Schilderungen gibt er interressante Sachpunkte wieder, die bisher  noch nicht bekannt waren. An Kartenlagen zeichnete Hans Meckel die damalige Situation der Schiffsbewegungen auf, die besonders durch die U-Boote, insbesondere auf den Angriff auf die von Amerika kommenden Geleitzüge gerichtet waren. Nachdem Hitler ab den 14.08.1940 den uneingeschränkten Blockadekrieg gegen England erklärte  waren nun alle Schiffe, die für die Versorgung Englands unterwegs waren, Angriffsziel.

Kommandoräume und Kartenräume im Bunker vor der Villa